Meine Motive – Was steckt hinter diesem Projekt?
Zum Buchteil „Alltag“
Wieso bin ich nur auf die Idee mit diesem Buch Traumberuf LehrerIn – Alltag und Vision gekommen? Gibt es nicht schon genug pädagogische Werke und dazu noch jede Menge gute? Das ist sicher richtig, aber hier ist jemand am Werk, der 34 Jahre ununterbrochen als Klassenleiter gearbeitet hat und bis zum letzten „Diensttag“ auch noch gerne. Die Voraussetzung dazu war sicherlich das Herbeiführen einer positiven Lehrer-Schülerbeziehung auf einer verständnisvoll-menschlichen aber gleichzeitig auch Leistung fordernden Grundlage. Das ist an sich für viele Kolleginnen und Kollegen überhaupt nichts Neues, andererseits tun sich aber auch nicht wenige im fortgeschrittenen Berufsleben, insbesondere aber die Einsteiger nicht immer leicht – zu oft lag und liegt an Universität und Seminar das Schwergewicht auf Stoff, Methodik und medialem Einsatz.
Zum Buchteil „Vision“
Da zum Durchhaltevermögen bei möglichst stabiler physischer Gesundheit auch eine dauerhafte intrinsische Motivation gehört, kann der zweite Teil des Buches Vision weiterhelfen. Wir alle wissen, dass das Weltwirtschaftssystem extrem ungerecht ist. Wir wissen, dass Naturwissenschaftler angesichts unseres bedrohten Lebensraumes Erde seit Jahrzehnten ein Umdenken und verändertes Handeln fordern. Wie die letzten Klimakonferenzen allerdings zeigen, macht es wenig Sinn, darauf zu warten, bis die Verantwortlichen in Wirtschaft und Politik die notwendigen Maßnahmen ergreifen.
- Wie kann der junge Mensch zu einem konstruktiv-kritischen Denken begleitet werden?
- Können Werte glaubwürdig und nachhaltig vermittelt werden? Werte wie…
- Achtung vor dem Leben und der Würde des Menschen (z. B. Thema Mobbing, ausbeuterische Löhne und Kinderarbeit in Ländern der sogenannten 3. Welt) aber auch den Mitgeschöpfen gegenüber
- Solidarität und Hilfsbereitschaft; Ehrlichkeit; Ausdauer und Anstrengungsbereitschaft
- Besteht eine Chance, junge Menschen dafür zu gewinnen, erhaltene Informationen in persönliches Verhalten umzusetzen, so dass wir schon einmal zumindest auf der untersten Stufe der „Verursacherkette“ einen Beitrag zum Erhalt der Schöpfung leisten?
- Sind wir nicht der ständigen Gefahr ausgesetzt, allzu oft den uns zu umfangreich aufgetragenen Stoff unter ständigem Zeitdruck in
Prüfungswissen umzusetzen, das die Schüler mit dem Erhalt der Note dann wieder weitgehend vergessen? - Kann es nicht sein, dass der junge Mensch in diesem Vorgehen wenig Sinn erkennt, abstumpft und in der Schulverdrossenheit landet?
- Bliebe das Interesse der Schülerinnen und Schüler generell nicht besser erhalten, wenn Raum gewonnen würde für Themen, die ihre Existenz unmittelbar betreffen und dem (Über)Leben dienen?
Was heute noch als reine Traumtänzerei erscheinen mag („Was kann ich denn schon als Einzelner machen?“), verdient dennoch als visionäres Denken ernstgenommen zu werden: Visionen wurden und werden von „Realisten“ gern als Spinnereien abgetan; die Wirklichkeit hat sie immer wieder eines Besseren belehrt – man denke hier nur an die Überwindung der vor 100 Jahren fest zementierten deutsch-französische Erbfeindschaft.
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